Wärmenetz 4.0 für Kaltbrunn
Im Zuge der Erweiterung des Ortsteils Kaltbrunn plant die Gemeinde Allensbach ein energieeffizientes Wärmenetz zur Versorgung der Neubaugebiete sowie des bestehenden Ortsteils zu realisieren. Mit dem Entwicklungsziel einer energieeffizienten kommunalen Wärmeversorgung soll den Bürger:innen von Kaltbrunn sowohl Anreiz als auch Gelegenheit gegeben werden, an der heute verfügbaren effizienten Technik zu partizipieren.
Innerhalb einer Machbarkeitsstudie wurden drei verschiedene Varianten geprüft, mit welchen eine innovative und nachhaltige Energieversorgung für das neue Gebiet gewährleistet werden soll. Die zukünftige Versorgung des Gebietes wird durch eine 100 % brennstofffreie Energieversorgung sichergestellt werden.
Das Neubaugebiet wird zu 100 % aus diesen innovativen erneuerbaren Energiequellen gespeist werden. Den Bestandhalter:innen steht es frei, sich an dieses Netz anzuschließen. Es ist allerdings empfehlenswert, sich im Zuge der aktuellen Entwicklungen bezüglich künftiger stetiger Sanierungsaufkommen innerhalb der Gemeinde mit der Sanierung der Wärmeversorgung innerhalb der Bestandsgebäude und somit einem Anschluss an das neue Wärmenetz 4.0 in Kaltbrunn auseinanderzusetzen.
Mit der Änderung des Klimaschutzgesetzes 2021 verschärft die Bundesregierung die Klimaschutzvorgaben und verankert das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045. Die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden ist ein wichtiger Baustein, um die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung zu erreichen. 35 Prozent des Energieverbrauchs sind auf den Gebäudesektor zurückzuführen. Ein Baustein zum Erreichen einer entsprechenden Treibhausgasneutralität und somit des Klimaschutzzieles ist es, Gebäude zum jetzigen Zeitpunkt in einer zielführenden Art und Weise energetisch zu sanieren.
Überdies zählt Allensbach seit 2010 zu einer der ersten Kommunen Baden-Württembergs, die klimaneutral werden möchten. Eine Sanierung der Bestandsgebäude zum aktuellen Zeitpunkt ist auch hier zentral zum Erreichen dieses Ziels.
Seit dem 01.01.2021 wurden seitens der Bundesregierung Anreize geschaffen, den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu verringern und eine Lenkungswirkung hin zu umweltfreundlicheren Energieformen auszulösen. Im Zuge des Brennstoffemissionshandelsgesetzes (BEHG) erhalten daher CO2-Emissionen fossiler Brennstoffe eine Bepreisung, welche von den Unternehmen an den/die Endverbraucher:in weitergegeben wird. Aktuell liegt der Wert auf 25 €/t CO2, dies entspricht weniger als 10 Cent pro Liter Heizöl. Es erfolgt allerdings zukünftig eine schrittweise Erhöhung von 55 €/t CO2 bis zum Jahr 2025.
Ein Anschluss an das neue Nahwärmenetz führt mithin auch zukünftig zu finanziellen Einsparungen der laufenden Kosten für Bestandshalter:innen.
Der Gemeinderat hat in der Sitzung am 27.07.2021 einen klaren Auftrag erteilt, hierzu eine Machbarkeitsstudie zu erstellen. Dies dient dazu herauszufinden, welche Art der Versorgung am sinnvollsten wäre, um Kaltbrunn mit einer energieeffizienten und klimaschonenden kommunalen Wärmeversorgung auszustatten.
Die Vorstellung der Machbarkeitsstudie erfolgte im Rahmen einer Gemeinderats-/Ortschaftsratssitzung.
Zu den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie
Update 22.05.2024
Wie bereits in der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 27.06.2023 informiert wurde, musste nach erfolgter Ausschreibung das Vergabeverfahren zur Vergabe des Nahwärmenetzes am 14.06.2023 förmlich aufgehoben werden, da kein Angebot fristgerecht eingegangen war. In der Folge wurden direkt mit den Interessenten weitere Verhandlungsgespräche zur Vergabe aufgenommen.
Entsprechende Gespräche werden aktuell weiterhin geführt. Wie bereits mitgeteilt, ist mit konkreten Ergebnissen hieraus jedoch erst im Juni/Juli 2024 zu rechnen.
Sobald Ergebnisse aus den Gesprächen vorliegen, werden wir hierzu umgehend informieren.