Gärtnern und Naturerlebnis im "Ländle"
Im Gartenland in der Nähe des Fischerhauses, auch "Ländle" genannt, wurde früher von den einheimischen Bauernfamilien auf den jeweiligen Parzellen Gemüse, Salat, Kräuter und Obst zur Selbstversorgung angebaut. Mit der Zeit gaben immer mehr Familien aus dem Dorf ihre Gärten im moorigen Gelände auf. Nur einige wenige Parzellen wurden noch durch "Neubürger:innen" genutzt. Außerdem kultivierte ein Gärtner, für seinen Marktstand überwiegend Aroniabeeren. Als der Gärtner das Land nicht mehr bewirtschaftete, verwilderte das Gelände stark. So entstand für zahlreiche bedrohte Vogelarten, Insekten und Säugetiere ein wertvoller Lebensraum unmittelbar neben dem Naturschutzgebiet "Fischerweihermoor".
Eine Gruppe aus dem Wir-in-Kaltbrunn-Team hat begonnen, das Areal wieder zu kultivieren, und gleichzeitig so zu gestalten bzw. zu pflegen, dass die Artenvielfalt von Flora und Fauna erhalten bleibt, ja sogar gefördert wird. Erwachsene und Kinder gärtnern im "Ländle" gemeinsam, beobachten Pflanzen- und Tierwelt. Natürlich darf in der Gemeinschaft auch der gesellige Hock am Grill nicht fehlen. Im "Ländle" aktiv sein bedeutet: Vielfalt leben, lokale Nahrungsmittel anbauen, mit Natur und Dorfnachbarn zusammenarbeiten.
Streuobstwiesen erhalten
Oberhalb des Kaltbrunner Kapellenplatzes, beidseits des Weges "Hohlgasse", stehen auf einer extensiven Wiesenfläche alte Apfel-, Birnen- und Walnuß-Hochstämme. Einige ältere Exemplare sind inzwischen skurrile Gebilde, die Specht und Fledermaus als Domizil dienen.
Wir-in-Kaltbrunn hat die Pflege der Wiese und der Bäume übernommen, um diesen landschaftstypischen Streuobstbestand zu erhalten. Dazu gehören der Schnitt und die Heuernte der Wiese und der fachgerechte Obstbaumschnitt, der in der Praxis erlernt wird. Im Herbst gibt’s dann eine gemeinsame Ernte-Aktion, und aus den Früchten wird ein naturtrüber Saft gepresst.
Kräuterbeet
Auf dem beliebten Spielplatz mit Grünfläche im Dorf steht ein von Mitgliedern der Agendagruppe gestaltetes Kräuterbeet. Es dient in erster Linie für die Kinder zum Kennenlernen der häufigsten Kräuter, die in der Küche verwendet werden. Zudem stellt es auch eine Anregung zur Nachahmung im eigenen Hausgarten dar. Und - ganz wichtig! - die Kräuter dürfen natürlich auch in "küchenüblichen" Mengen geerntet werden.
Modellprojekt "Ortsmitten – gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten"
Auf Initiative von Wir-in-Kaltbrunn und dem Ortschaftsrat beteiligt sich Allensbach-Kaltbrunn an dem vom Land Baden-Württemberg geförderten Modellprojekt zur Neugestaltung des historischen Dorfzentrums, dem Kapellenplatz, sowie dem umliegenden, einbezogenen Bereich der Markelfinge Sstraße. Der Dorfkern soll durch geschickte Umgestaltung anstelle des Parkplatzes stärker den Charakter eines Treff-, Versammlungs- und Veranstaltungsortes erhalten. Der Kapellenplatz könnte durch kleine Grünbereiche und Sitzplätze zum ruhigen Verweilen einladen. In diesem Zusammenhang sind auch damit einhergehende Verbesserungen zur Verkehrsberuhigung geplant, damit der Dorfkern verstärkt zum lebenswerten Mittelpunkt Kaltbrunns wird.
Engagement bei der Planung Neubaugebiet "Zur Breite"
Die Agendagruppe hat in einer umfangreichen Stellungnahme zum geplanten Neubaugebiet "Zur Breite" eine flächensparendere und zukunftsweisendere Konzeption gefordert. Der Eingriff in die sensible Naturlandschaft um das Dorf müsse minimiert und die Schaffung von Wohnraum mehr an ökologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen orientiert werden. Wir möchten konstruktiv dazu beitragen, dass sich Kaltbrunn infolge der umfangreichen Erweiterung nicht zu einem "Schlafdorf" entwickelt, sondern sich durch ein aktives Dorfleben auszeichnet, in dem Alt und Jung, Alteingesessene und Neubürger:innen eine gewachsene Gemeinschaft in einer schützenswerten Landschaft bilden. Das geplante Neubaugebiet war der wesentliche Impulsgeber für die Gründung einer Agenda-Gruppe in Kaltbrunn mit dem Ziel, der Bevölkerung mehr Gehör bei Themen der Dorfentwicklung zu verschaffen.
Mobilität / Verkehrsberuhigung
Eine verbesserte, sicherere Radweg-Gestaltung von Kaltbrunn zum Gewerbegebiet bzw. nach Allensbach liegt der Gruppe sehr am Herzen. Hier gibt es diverse Gefahrenstellen, die beseitigt werden sollen. Konkrete Punkte werden in die Verkehrsplanung der Gemeinde von "Wir-in-Kaltbrunn" eingebracht und entsprechende Ortstermine sind geplant. Ebenso machen wir konstruktive Vorschläge zum Thema der Geschwindigkeitsreduzierung innerorts, auf der Allensbacher Straße, sowie außerorts, Richtung Freudental und Wildpark. In einem Erholungsort auf dem Bodanrück, wie Kaltbrunn es ist, sollte Erholung zukünftig durch weniger Lärm, Abgase und Rasanz konsequent ermöglicht werden. Daran arbeiten wir mit.
Geplante Projekte / Vorschläge
Auch für die Zukunft hat Wir-in-Kaltbrunn einige Ideen und konkrete Vorschläge, die im Zusammenwirken mit dem Ortschaftsrat und der Gemeinde vorangebracht werden sollen.
Z. B. noch mehr Bäume, Grün und gemeinschaftliche Aktivitäten im und um’ s Dorf
- Baumpflanzungen am Rande des Kinderspielplatzes, evtl. mit Wasserspiel für Kids
- Baumpflanzungen um und auf dem großen Parkplatz am Sportzentrum
- Erstellung einer Pump-Track-Sportanlage für Jugendliche auf der Wiese neben dem Sportplatz