Allensbach wurde als eine von 20 Modellkommunen im interministeriellen Modellprojekt „Ortsmitten - gemeinsam barrierefrei und lebenswert gestalten“ ausgewählt und bekommt dadurch die Chance die Ortsmitte des Teilortes Kaltbrunn als zentralen Treffpunkt des gesellschaftlichen Lebens und als Ort der Beteiligung zu etablieren und weiterzuentwickeln.
Zusammen mit der Bürgerschaft, dem Ortschaftsrat, der "Lokale Agenda 21"-Gruppe, der Verwaltung sowie der Politik wurden im Jahr 2021 Vorschläge für eine lebenswerte und barrierefreie Gestaltung der Ortsmitte gesammelt und gemeinsam daraus Maßnahmenvorschläge, ein Zielplan und ein Planungsleitbild entwickelt.
Nach einem Auftakttermin und der gutachterlichen Analyse (Ortsmitten-Check) startete die Beteiligung im Juli mit einer Marktstand-Veranstaltung auf dem Kapellenplatz. Die Bürgerschaft von Kaltbrunn hatte die Möglichkeit ihre Ideen und Wünsche sowie Problematiken und Herausforderungen in der Ortsmitte zu notieren. Zusätzlich wurde anhand verschiedener Thesen ein Stimmungsbild der Bevölkerung eingeholt.
Als zweiter Beteiligungsbaustein wurden die Kinder des ortsansässigen Kindergartens in den Planungsprozess integriert und bei einer Begehung deren Wünsche und Ideen eingeholt.
Während des dritten Beteiligungsbausteins wurden in einem gemeinsamen Workshop des Ortschaftsrats und der "Lokale Agenda 21"-Gruppe die Ergebnisse der ersten beiden Beteiligungsbausteine besprochen und dabei mögliche Maßnahmen und Lösungsvorschläge für die Ortsmitte und den Untersuchungsraum erarbeitet und verortet.
Aufgrund dieser Beteiligungen und dem Ortsmitten-Check hat Jonas Schmid für das Planerteam "Planersocietät" in einer Gemeinderatssitzung verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten und -vorschläge vorgestellt.
Deutliche Empfehlung wäre, den Kapellenplatz als Parkfläche zu sperren. Hierdurch käme es zu einem Verlust von vier Parkplätzen, die Ortsmitte würde aber ihre Potenziale als Begegnungs- und Verweilstätte entfalten.
Außerdem könnte ein verkehrsberuhigter Bereich auf dem am Kapellenplatz vorbeiführendem Weg in Richtung Freudental eingeführt werden und damit der wenige fließende Kfz- und Rad-Verkehr in unmittelbarer Nähe zum Kapellenplatz entschleunigt werden.
Ebenfalls als Aufwertung wäre ein einheitlicher Bodenbelag denkbar.
Durch die Schaffung von zusätzlichen Grünstrukturen kann das Mikroklima sowie die Freiraumqualität verbessert werden. Auf Grund der gewollten Nutzungsflexibilität des Kapellenplatzes sollten dabei portable / flexible Pflanzkübel zum Einsatz kommen, die bei Bedarf, z. B. während des Kapellenplatzfestes oder beim Aufstellen des Narrenbaums zur Seite geschoben werden können. Gleiches gilt auch für neugeschaffene Sitzgelegenheiten auf dem Kapellenplatz. Auch die an den Kapellenplatz angrenzenden Grünstrukturen und Sitzelemente direkt vor der Kapelle könnten mit in die Planung mit einbezogen werden.
Die Dokumentationen und den Abschlussbericht können Sie im folgenden downloaden
Dokumentation - Marktveranstaltung Kapellenplatz
Dokumentation - Kinderbegehung
Dokumentation - Ortschaftsrat und Lokale Agenda 21 - "Wir in Kaltbrunn"