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Gemeinde Allensbach

Anpassung der Elternbeiträge

Anpassung der Elternbeiträge

Die Familienfreundlichkeit und die Kinderbetreuung haben im Gemeinderat und in der Verwaltung stets oberste Priorität. In den vergangenen Jahren investierte die Gemeinde immer weiter in die Entwicklung des Betreuungsangebotes, sodass die Anzahl der Betreuungsplätze seit 2016 fast verdoppelt werden konnte. Überregional ist die Gemeinde Allensbach somit die einzige Kommune, die es schafft, über 95 % der Eltern einen Platz anbieten zu können.

Seit 2017 hat die Gemeinde rund 10 Millionen Euro eingesetzt, um sowohl die Angebotsvielfalt als auch die Angebotstiefe und vor allem die Qualität der Kinderbetreuung weiter auszubauen. Durch die breit gefächerte Betreuung und zahlreiche Kooperationen gibt es für alle Ansprüche und Lebenssituationen das passende Angebot.

Neben der kirchlichen Einrichtung St. Nikolaus gibt es inzwischen ein Familienzentrum des Kinderschutzbundes, zwei Kleinkind-Spielgruppen mit einer 2- und 3-Tagesbetreuung, das Modell „Platz-Sharing“ im Krippenbereich, engagierte Tagesmütter, einen Naturkindergarten im Wald und einen viergruppiges Kinderhaus mit Montessori-Profil und anschließender Möglichkeit zur Belegung des Montessori-Zweigs in der Grundschule.

Mit fast 100 Ganztagesplätzen (auch im Kleinkindbereich), 70 Krippenplätzen für 1 bis 2-jährige Kinder, Platz-Sharing und Buchungsmöglichkeiten für 1 bis 5 Nachmittage gehen die angebotenen Möglichkeiten in der Gemeinde weit über den Rechtsanspruch eines regulären Betreuungsplatzes hinaus.

Bei diesen umfassenden Alternativen ist eine hochwertige Betreuung durch qualifiziertes Personal essentiell, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Kinder zu gewährleisten. Hierfür beschäftigt die Gemeinde in den Einrichtungen rund 60 pädagogische Fachkräfte, die fast alle eine Ausbildung zur/zum staatlich anerkannten Erzieherin/Erzieher besitzen. Alle Fachkräfte bilden sich stets weiter und entwickeln konzeptionelle Verbesserungen für die Kinderbetreuung. Hinzu kommt, dass die Kinderhäuser alle mit deutlich mehr Personal ausgestattet sind, als nach der Betriebserlaubnis rechtlich notwendig wäre. Für eine reguläre Betreuungsgruppe sind beispielsweise 1,8 bis 2,1 Fachkraft-Stellen gefordert, die Gemeinde verfügt dank eines Gemeinderatsbeschlusses über durchschnittlich 2,5 bis 2,8 Fachkräfte pro Gruppe. Zwar erhöht dies den Personalaufwand immens, dies ist für die Gemeinde aber unerlässlich, um die Qualität der Betreuung stets zu verbessern. Denn Überlastungen des pädagogischen Personal können hierdurch langfristig reduziert und eine zeitintensivere Betreuung pro Kind gewährleistet werden.

Diese hohe Verlässlichkeit und Kontinuität zeichnet Allensbach in der Kinderbetreuung insbesondere gegenüber den anderen Städten und Gemeinden aus.

Die laufenden Aufwendungen für die Kinderhäuser und das Personal belaufen sich insgesamt auf rund 4,4 Millionen Euro pro Jahr. Hierunter fallen beispielsweise auch Aufwendungen für Gebäudeunterhalt, Energie, Reinigung, Steuern, Versicherungen, Telekommunikation und EDV. Diese Summe macht fast ein Viertel des gesamten Haushaltsvolumens der Gemeinde aus. Hiervon können ca. 1,3 Millionen Euro pro Jahr über Zuschüsse des Landes gedeckt werden. Weitere 375.000 Euro pro Jahr (ca. 9 %) nimmt die Gemeinde durch die Elternbeiträge ein. Das verbleibende Defizit von ca. 2,8 Millionen Euro pro Jahr kann nicht durch Einnahmen gedeckt werden, weshalb über 60 % der Aufwendungen nicht gegenfinanziert sind und aus allgemeinen Steuermitteln der Gemeinde entnommen werden muss.

Die kommunalen und kirchlichen Spitzenverbände empfehlen eine Kostendeckung durch die Elternbeiträge von rund 20 %, um eine überdurchschnittliche Benachteiligung der allgemeinen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlen zu vermeiden. Wie zuvor beschrieben, beläuft sich dieser Kostendeckungsgrad in der Gemeinde aktuell auf 9 %.

In den vergangenen Jahren war die Beitragsanpassung im Bereich der Kinderbetreuung sehr überschaubar und moderat. Aufgrund der damaligen gesamtgesellschaftlichen Lage wurden die Beiträge letztmals zum 1. Januar 2023 um nur ca. 5,- € im Monat für den Ü3-Bereich und ca. 11,- € für den Krippenbereich angehoben. Schon in der Gemeinderatssitzung im November 2022 war angekündigt worden, dass eine erneute Überprüfung der Beiträge zum September 2023 notwendig werden würde. Diese Überprüfung ist nun den Gemeinderäten und vielen anwesenden Eltern in der Sitzung vom 17. Oktober 2023 vorgestellt worden.

Aus den beschriebenen Gründen wird eine Erhöhung der Elternbeiträge zur Verbesserung der aktuellen Kostendeckung von ca. 9 % auf 15 % angestrebt. Die Erhöhung beläuft sich auf durchschnittlich rund 52,- € im Monat. Der Tagesordnungspunkt wurde unter den Gemeinderäten umfassend und kontrovers diskutiert. Unter anderem wurde im Gremium darüber beraten, die Erhöhung auf zwei Jahre aufzuteilen. Angesichts der in diesem Fall erneut sprunghaft ansteigenden Elternbeiträge, beschloss das Gremium allerdings doch mehrheitlich mit 10 Ja-Stimmen, 4 Gegenstimmen und einer Enthaltung die in der Sitzungsvorlage vorgeschlagene Anpassung der Elternbeiträge zum 1. Januar 2024. Die Beitragsänderungen sind nachfolgend abgedruckt.

Weitere Beitragserhöhungen in den Folgejahren sind jeweils erneuten Gemeinderatsbeschlüssen vorbehalten. Die Kostendeckung durch die Elternbeiträge in Höhe von 15 % soll jedoch künftig gehalten werden, um derartige Sprünge auszuschließen und mehr Planungssicherheit für die Eltern zu erreichen. Eine nachhaltige Finanzierung der Kinderbetreuung ist wichtig und gewährleistet die langfristige Verfügbarkeit und Qualität dieser Dienstleistung für alle Familien in unserer Gemeinde.

Hier finden Sie die Entgeltanpassung ab dem 01.01.2024

http://www.gemeinde-allensbach.de//rathaus-service/ausschreibungen-bekanntmachungen/neuigkeiten